Journalismus in der Krise
Nach lesen dieses Artikels bin ich einigermassen geschockt, was die Berichterstattung unserer Medien angeht, gerade der oeffentlich Rechtlichen:
Es werden offenbar Zahlen einfach kritiklos und unrecherchiert übernommen und verbreitet. Das man diese aber durchaus kritisch hinterfragen kann (wie wohl jede Statistik) wird nicht ansatzweise erwähnt.
Ich sehe die Entwicklung des Journalismus in den letzten Jahren eh mit grosser Sorge, aber hier kommt der staatlich beauftragte und von uns allen finanzierte Journalismus seiner Verfassungsgemässen Aufklärungspflicht (mutwillig?) nicht nach (und stürzt letztlich die Demokratie als solche in eine tiefgreifende Krise…).
- Update: Inzwischen (einige Tage spaeter) scheint dieses Problem etwas breiter erkannt, so schliesst sich zB das “Deutsche Netzwerk Evidenzbasierte Medizin” in diesem meiner Medienkritik an:
“Die mediale Berichterstattung berücksichtigt in keiner Weise die von uns geforderten Kriterien einer evidenzbasierten Risikokommunikation. Die Darstellung von Rohdaten ohne Bezug zu anderen Todesursachen führt zur Überschätzung des Risikos.“
- Update (28.3): Deutschlandfunk einen feinen Artikel genau dazu, Dankeschön! ;)
- Auf heise kam heute (29.3.) dieser Artikel.
Ich vermute, so langsam wird durchsickern, dass die Zahlen, mit denen hier öffentlich rumhantiert wird, sch*sse sind. Aber ist dies nicht etwas spät? Politiker scheinen diese Zahlen als Basis, Begründung und Motiv fuer sehr weitreichende Entscheidungen zu nehmen… - Update 1.4.: Blindflug
Aus einem weiteren feinen heise Artikel fand ich dieses hier recht schoen:Der deutsche Philosoph Peter Sloterdijk konstatiert, die große Krise erkenne man daran, dass eine Gesellschaft freiwillig monothematisch werde.
Eben kam in den Tagesthemen ein Hinweis, dass die Zahlen evtl. ungenau sind. Thema ist damit für mich erstmal abgehackt…